1681 - Toedliche Fata Morgana by Jason Dark

1681 - Toedliche Fata Morgana by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Format: epub
Herausgeber: Bastei
veröffentlicht: 2010-10-28T22:00:00+00:00


***

Die Tür fuhr mit einem lauten Geräusch ins Schloss. Gamal war allein in der Zelle. Er erreichte sein Bett mit einem Schritt und ließ sich darauf nieder. Voller Wut starrte er seinen rechten Arm an, dessen Gelenk erst mal geschient worden war. Er hasste den Mann, der ihm dies angetan hatte, war aber auf der anderen Seite froh, überlebt zu haben. Die Zeit im Knast, sollte es so weit kommen, würde er auch überstehen. Da war er sich sicher.

Man hatte ihm zwar etwas gegen die Schmerzen verabreicht, doch er merkte jetzt, dass die Wirkung allmählich nachließ. Das Ziehen beschränkte sich nicht nur auf sein Handgelenk, es zog sich hin bis in den Arm und sogar bis zur Schulter. Gamal gab zu, den Mann unterschätzt zu haben. Aber auch alles andere hatte er unterschätzt. Es gab da jemanden, der stärker war als seine Kumpane. Er hatte die Person nicht gesehen, sie musste jedoch etwas Besonderes sein, wenn sie es geschafft hatte, zwei Männer zu vernichten, die mit allen Wassern gewaschen waren. Das roch nach Ärger, wenn sein Boss erfuhr, was da abgelaufen war. Die beiden Zeugen lebten noch, zwei seiner Männer aber waren tot. Es gab nur einen Überlebenden, an den er sich halten konnte, und das würde er auch tun. Gamal ging davon aus, dass er sich etwas ausdenken musste, wie er am besten aus dieser Lage herauskam. Einfach war das nicht, aber ihm würde schon etwas einfallen, da war er sich sicher.

Wenn nur nicht die Schmerzen gewesen wären, die ihn in seinem Denken behindert hätten. Er fluchte leise vor sich hin. Je mehr Zeit verstrich, umso schlimmer wurden sie. Er überlegte, ob er Krach schlagen sollte, damit einer der Aufpasser kam, um ihm neue Schmerzmittel zu besorgen.

Das musste sein. Schließlich war er kein normaler Gefangener, sondern ein Untersuchungshäftling. Der besaß schon gewisse Rechte.

Es gab einen Spind, ein Waschbecken und eine Toilette, die hinter einer Faltwand versteckt war. Aus den anderen Zellen hörte er nichts, die Mauern waren zu dick. Und doch gab es eine Veränderung. Zu sehen war sie nicht, nur zu spüren. Etwas veränderte sich in seiner Umgebung, und er wusste nicht, was es war. Er schaute sich im Liegen um. Es gab nichts zu sehen. Dann gefiel ihm seine Position nicht mehr. Er richtete sich langsam auf und hatte so einen besseren Überblick. Die Zelle war leer, die Zelle blieb leer.

Und doch fürchtete er sich. Das kam bei Gamal selten vor. Dazu war er zu abgebrüht, aber hier schien ihn ein besonderer Gegner besuchen zu wollen. Der Mann saß auf der Bettkante. Er bewegte seinen Kopf zuckend von einer Seite zur anderen. Auch seine Lippen bewegten sich, nur drang kein Laut darüber hinweg. Wer war es, und wo war es?

Er schüttelte den Kopf. Plötzlich musste er reden und sprach dabei mit sich selbst. Es waren mehr Flüche als vernünftige Sätze, und er hörte schlagartig damit auf, als er etwas vernahm, das ihn an eine flüsternde Stimme erinnerte. Ja, sie war da. Da hatte er sich nicht getäuscht.



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